Information zu Octenident® antiseptic (Octenidin): Verringerung von Arzneimittel- und Anwendungsrisiken

Drug Safety Mail 2023-34

Information zu Octenident® antiseptic (Octenidin): Verringerung von Arzneimittel- und Anwendungsrisiken

Octenidin wird seit Langem in Kombination mit Phenoxyethanol als Wund- und Schleimhautantiseptikum angewendet. Bei nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch zur Spülung von Wunden unter Druck mittels Spritze ohne ausreichende Abflussmöglichkeit können schwerwiegende Gewebeschäden (z. B. Gewebsnekrosen) resultieren, die teilweise eine chirurgische Intervention erfordern. Derartige Nebenwirkungen können bei nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch von Octenident® antiseptic (enthält Octenidin) im Zahn-Mund-Kieferbereich nicht ausgeschlossen werden.

  • Octenident® antiseptic ist nur zur oberflächlichen Anwendung bestimmt.
  • Es darf nicht zum Spülen von parodontalen Taschen, Wurzelkanälen oder Wundhöhlen verwendet werden, z. B. mit einer Spritze oder stumpfen Kanüle.
  • Patientinnen und Patienten sollten ggf. über die korrekte Anwendung informiert und aufgefordert werden, sich bei Auftreten von Schwellungen oder Schmerzen nach der Anwendung umgehend in ärztliche oder zahnärztliche Behandlung zu begeben.
  • Wenn Nebenwirkungen wie Schwellungen, Schmerzen oder Gewebeschädigungen nach der Anwendung von Zahnärzten/Praxispersonal beobachtet werden, sollen Wundhöhlen, Wurzelkanäle oder parodontale Taschen gründlich mit physiologischer Kochsalz- oder Ringerlösung gespült werden, um überschüssige Octenident® antiseptic Lösung zu entfernen und einer weiteren Schädigung vorzubeugen.

Octenident® antiseptic ist ein Antiseptikum zur Anwendung in der Mundhöhle. Im Zusammenhang mit anderen Octenidin-haltigen Arzneimitteln wurden mehrfach Rote-Hand-Briefe versendet, um auf die Risiken des nicht bestimmungsgemäßen Gebrauchs hinzuweisen. Auch die AkdÄ informierte über das Risiko.

Informationsbrief zur Verringerung von Arzneimittel- und Anwendungsrisiken von Octenident® antiseptic

Rote-Hand-Brief zu Octenisept® vom 27.01.2011

Schwere Gewebeschädigung nach Spülung tiefer Wunden mit Octenisept®. Deutsches Ärzteblatt, Jg. 114, Heft 4, 27.01.2017