Drug Safety Mail 2022-19

Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) vom 28.04.2022

„Aus der UAW-Datenbank“: SAPHO-Syndrom im Zusammenhang mit Isotretinoin

Isotretinoin wird zur oralen Behandlung schwerer Formen von Akne wie nodulärer Akne, Acne conglobata oder Akne mit Gefahr dauerhafter Narbenbildung angewendet, wenn Therapieresistenz gegenüber der systemischen Therapie mit Antibiotika und topischer Behandlung besteht.

Das SAPHO-Syndrom (Synovitis, Acne pustulosa, Pustulose, Hyperostose, Osteitis) ist charakterisiert durch die Assoziation von Knochen- und Hautmanifestationen und stellt eine mögliche Differenzialdiagnose zur Acne fulminans dar. Im Gegensatz zur Acne fulminans wird das SAPHO-Syndrom in der Fachinformation von Isotretinoin nicht ausdrücklich als Nebenwirkung aufgeführt.

Ein an die AkdÄ gemeldeter Fall sowie Fallberichte in der Literatur deuten auf die seltene Möglichkeit eines kausalen Zusammenhangs zwischen Isotretinoin und SAPHO-Syndrom hin. Bei Auftreten entsprechender Symptome nach Gabe von Isotretinoin sollte nicht nur die Acne fulminans, sondern auch das SAPHO-Syndrom differenzialdiagnostisch berücksichtigt werden.