Esketamin

Handelsname: Spravato®

Anwendungsgebiet

(Stand: Februar 2021)

Bei Erwachsenen

  • in Kombination mit einem SSRI oder SNRI bei therapieresistenter Major-Depression, bei fehlendem Ansprechen in der aktuellen mittelgradigen/schweren depressiven Episode auf mindestens zwei unterschiedliche Therapien mit Antidepressiva
  • in Kombination mit einer oralen antidepressiven Therapie, bei mittelgradigen/schweren Episoden einer Major-Depression als akute Kurzzeitbehandlung zur schnellen Reduktion depressiver Symptome, die nach ärztlichem Ermessen einem psychiatrischen Notfall entsprechen

Stellungnahmen der AkdÄ

Nutzenbewertungs-Verfahren
(Beginn)
Anwendungsgebiet
Verbindlich sind die Angaben
der Fachinformation.
Stellungnahme der AkdÄ
(Stand)

Major-Depression

  • Kombination mit oraler antidepressiver Therapie
  • akute Kurzzeitbehandlung
  • psychiatrischer Notfall

Fazit der AkdÄ (Über den Zusatznutzen beschließt der G-BA.)

Die AkdÄ schließt sich der Einschätzung des IQWiG an, dass der Zusatznutzen von Esketamin in Kombination mit einer oralen antidepressiven Therapie bei erwachsenen Patientinnen/Patienten mit einer mittelgradigen bis schweren Episode einer Major Depression als akute Kurzzeitbehandlung zur schnellen Reduktion depressiver Symptome, die nach ärztlichem Ermessen einem psychiatrischen Notfall entsprechen, nicht belegt ist.

Das IQWiG sieht einen Zusatznutzen als nicht belegt an, da der pharmazeutische Unternehmer keine geeigneten Daten zum Vergleich mit der vom G-BA vorgegebenen zweckmäßigen Vergleichstherapie vorlegen kann. Aus Sicht der AkdÄ bestehen erhebliche Unsicherheiten, ob die Basistherapie der vorgelegten Studien der Standardtherapie im deutschen Versorgungskontext entspricht. Zudem zeigt Esketamin lediglich einen geringen bis moderaten, kurz anhaltenden Effekt auf die Depressionsschwere. Nach Einschätzung der AkdÄ ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis für Esketamin auf Grundlage der aktuell vorliegenden Daten insgesamt als ungünstig zu beurteilen.

therapieresistente Major-Depression

  • Kombination mit einem SSRI oder SNRI

Fazit der AkdÄ (Über den Zusatznutzen beschließt der G-BA.)

Die AkdÄ schließt sich der Einschätzung des IQWiG an, dass der Zusatznutzen von Esketamin bei Erwachsenen mit einer mittelgradigen bis schweren depressiven Episode einer Major Depression, die auf mindestens zwei unterschiedliche Antidepressiva nicht angesprochen haben, in Kombination mit SSRI oder SNRI nicht belegt ist.

Das IQWiG sieht einen Zusatznutzen als nicht belegt an, da der pharmazeutische Unternehmer keine Daten zum Vergleich mit der vom G-BA vorgegebenen zweckmäßigen Vergleichstherapie vorlegen kann. Die AkdÄ folgt der Einschätzung des IQWiG, dass keine geeigneten Studien vorliegen, um Esketamin mit einer etablierten Therapiealternative zu vergleichen. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer „Add-on“-Therapie mit Esketamin, zusätzlich zu SSRI oder SNRI, erscheint im untersuchten Zeitraum von vier Wochen bei therapieresistenter Depression insgesamt ungünstig.