Deutschlandweite Narkolepsie-Studie hat begonnen

Die Narkolepsie ist eine seltene Schlaf-Wach-Störung, die durch Tagesschläfrigkeit und Kataplexie (plötzlicher Verlust des Muskeltonus durch starke Gefühle) gekennzeichnet ist. Die Ursache der Erkrankung ist ungeklärt. In wenigen Fällen tritt Narkolepsie nach Schädigung bestimmter Hirnregionen (Hirnstamm und Dienzephalon) auf. Es werden multifaktorielle Ursachen mit Störungen im cholinergen und noradrenergen System sowie eine Verminderung hypocretinhaltiger Neurone im dorsolateralen Hypothalamus angenommen.

Daten aus Finnland und Schweden deuten auf ein erhöhtes Risiko für Narkolepsie bei Kindern und Jugendlichen im Zusammenhang mit der Impfung gegen die pandemische Grippe (Pandemrix) hin. Aus Deutschland wurden 16 Verdachtsfälle von Narkolepsie (bei zehn weiblichen und sechs männlichen Patienten) in zeitlichem Zusammenhang mit der Pandemrix-Impfung gemeldet. Betroffen sind 13 Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 17 Jahren und drei Erwachsene.

Anfang Mai startete das Paul-Ehrlich-Institut in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) eine deutschlandweite epidemiologische Studie, in der der Frage eines möglichen Zusammenhangs nachgegangen wird.