Drug Safety Mail 2021-65

Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) vom 21.12.2021

Rote-Hand-Brief zu Irinotecan-haltigen Arzneimitteln: Arzneimitteltoxizität bei Patienten mit verringerter UGT1A1-Aktivität

Bei langsamen UGT1A1-Metabolisierern, z. B. bei Homozygotie für UGT1A1*28- oder *6-Varianten, wie beim Gilbert-Syndrom, besteht nach Behandlung mit Irinotecan ein erhöhtes Risiko für schwere Neutropenie und Durchfall. Das Risiko steigt mit der Dosis von Irinotecan.

  • Eine UGT1A1-Genotypisierung kann hilfreich sein, um Patienten mit erhöhtem Risiko zu identifizieren.
  • Bei Patienten mit verringerter UGT1A1-Aktivität sollte eine niedrigere Irinotecan-Anfangsdosis in Betracht gezogen werden, insbesondere wenn sie geschwächt sind oder Dosen von über 180 mg/m² erhalten.
  • Bei guter Verträglichkeit ist dann eine Dosiserhöhung möglich.

Irinotecan-haltige Arzneimittel werden als Monotherapie oder in Kombination zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem bzw. metastasiertem kolorektalem Karzinom angewendet.

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