Drug Safety Mail 2020-72

Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) vom 15.12.2020

Rote-Hand-Brief zu Metamizol: Risiko für arzneimittelbedingten Leberschaden

Im Zusammenhang mit Metamizol liegen Berichte eines arzneimittelbedingten Leberschadens vor (drug-inuced liver injury, DILI). Ein DILI kann potenziell schwerwiegende Folgen wie akutes Leberversagen haben.

  • Patienten sollten über Frühsymptome, die auf ein DILI hinweisen, informiert werden.
  • Wenn solche Symptome auftreten, sollte die Anwendung von Metamizol beendet und die Leberfunktion kontrolliert werden.
  • Wenn unter der Behandlung mit Metamizol ein Leberschaden aufgetreten ist, für den keine andere Ursache gefunden wurde, sollte Metamizol bei diesem Patienten nicht wieder angewendet werden.

Metamizol wird angewendet bei akuten starken Schmerzen nach Verletzungen oder Operationen, bei Koliken, Tumorschmerzen, sonstigen starken Schmerzen, wenn andere therapeutische Maßnahmen nicht indiziert sind, sowie bei hohem Fieber, das auf andere Maßnahmen nicht anspricht. Die Leberschäden traten wenige Tage bis Monate nach Behandlungsbeginn auf und zeigten vorwiegend ein hepatozelluläres Muster. Neben erhöhten Leberenzymwerten (mit oder ohne Ikterus) traten häufig Symptome anderer Arzneimittelüberempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag, Blutbildveränderungen, Fieber, Eosinophilie sowie Merkmale einer Autoimmunhepatitis auf.

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