Dolutegravir hemmt die HIV-Integrase und wird in verschiedenen Kombinationen angewendet zur Behandlung der HIV-Infektion. In einem Rote-Hand-Brief wird über Berichte von Neuralrohrdefekten bei Neugeborenen informiert, deren Mütter zum Zeitpunkt der Konzeption Dolutegravir eingenommen hatten. Neuralrohrdefekte treten bei unvollständigem Verschluss des Neuralrohrs auf (zwischen Tag 0 und 28 nach Konzeption) und haben zur Folge, dass sich Rückenmark, Gehirn und verwandte Strukturen nicht richtig ausbilden.
In einer laufenden Anwendungsbeobachtung in Botswana wurden vier Fälle von Neuralrohrdefekten in einer Gruppe von 426 Neugeborenen berichtet, deren Mütter zum Zeitpunkt der Konzeption eine Dolutegravir-haltige antiretrovirale Therapie eingenommen hatten (Inzidenz 0,9 % vs. 0,1 % Hintergrundinzidenz bei Neugeborenen, deren Mütter andere antiretrovirale Medikamente eingenommen hatten).
Während der Auswertung dieses Sicherheitssignals wird Folgendes empfohlen:
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© Bundesärztekammer, Bereich Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft Letzte Änderung: 05.06.2018