Behandlung von Erwachsenen und Kindern ab zwölf Jahren mit eosinophiler Ösophagitis: Status quo der Empfehlungen
Therapie aktuell
Therapie aktuell
Eosinophile Ösophagitis
Die eosinophile Ösophagitis (EoE) ist eine antigenvermittelte, über T-Helferzellen (TH) mediierte, chronisch-entzündliche Erkrankung des Ösophagus mit Nachweis einer eosinophilen-prädominanten Entzündung der Mukosa/Submukosa des Ösophagus und Symptomen der ösophagealen Dysfunktion. Die Prävalenz ist zunehmend mit aktuell ca. 110 : 100.000 Einwohner (1).
Die unbehandelte EoE persistiert und kann über Fibrosierung zur Stenosierung mit Komplikationen (z. B. Bolusobstruktion) führen. Die Diagnose wird anhand der Dichte der Infiltration des Gewebes durch eosinophile Leukozyten feingeweblich an mindestens sechs aus verschiedenen Abschnitten des Ösophagus entnommenen Biopsien gestellt (2). Die EoE kann als nicht-IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergie verstanden werden. Eine allergietestgesteuerte diätetische Behandlung ist jedoch unzureichend wirksam und wird nicht empfohlen. Ziel der Therapie ist eine symptomfreie histologische Remission, die Komplikationen wie Stenose und Bolusobstruktion vorbeugt (3).
Behandlung von Erwachsenen und Kindern ab zwölf Jahren mit EoE
Drei Behandlungsoptionen gelten derzeit bei EoE als etabliert (4):
Es gibt keine direkten Vergleichsstudien zwischen diesen drei Optionen. In der klinischen Versorgungspraxis wird man den Betroffenen alle drei Behandlungsoptionen anbieten. Dabei entscheiden sich nur wenige, überwiegend jüngere Patienten für eine Langzeit-Eliminationsdiät. Patienten mit milden Symptomen erhalten eher primär ein PPI, Patienten mit ausgeprägten Symptomen und Befunden eher primär ein topisches Steroid. Es gibt keine Kriterien für die Vorauswahl unter den drei Behandlungsoptionen bei Behandlungsbeginn und bei Versagen einer der Therapieoptionen. Eine Allergentestung ist nicht zielführend.
Weitere medikamentöse Ansätze müssen als unzureichend (Antiallergika, Immunsuppressiva oder Biologika wie Mepolizumab, Reslizumab, Omalizumab, Infliximab u. a.) oder experimentell (Dupilumab, Lirentelimab u. a.) angesehen werden (7-9).
Der Autor gibt an, keine Interessenkonflikte zu haben.