Antwort des Autors
Leserbriefe
Leserbriefe
Uns erreichten zwei Lesebriefe zu unserem Artikel über die abendliche Einnahme von Antihypertensiva, wovon wir einen in Auszügen abdrucken (1). Zu Recht werden in der Zuschrift ebenso wie im Artikel vom arznei-telegramm (2) Unstimmigkeiten in der Publikation von Hermida et al. (3) kritisiert. Wir hatten den Autor angeschrieben und um Klärung gebeten. Nach seiner Antwort nahmen die meisten Patienten in der Abendgruppe ihre Medikation ausschließlich am Abend ein, aber wohl nicht alle. Diejenigen, die wirklich alle Arzneimittel zur Nacht eingenommen haben, schnitten besonders gut ab. Genaue nachprüfbare Zahlen zu diesen beiden Gruppen wurden aber leider nicht zur Verfügung gestellt.
Die generelle Überlegenheit der von Prof. Middeke favorisierten individualisierten Therapie ist unseres Erachtens nicht durch Studien belegt. Allerdings glauben auch wir daran, dass insbesondere bei therapieresistenter Therapie mit vielen Medikamenten eine alleinige abendliche Gabe nicht möglich sein wird. Allerdings muss man die große Zahl behandelter Patienten in der Studie von Hermida et al. sehen, die schon ein gewichtiges Argument darstellt. Insofern bleiben wir bei unserer Meinung, dass dies eine spannende Studie ist, die noch keine generelle Änderung der Handlungsempfehlungen rechtfertigt, und sind gespannt, ob diese Ergebnisse in weiteren Studien (4) bestätigt werden können.
Ein Interessenkonflikt wird vom Autor verneint.