Aktuelles zu Methotrexat-haltigen Arzneimitteln
Was uns sonst noch auffiel
Was uns sonst noch auffiel
Methotrexat und das Risiko für Medikationsfehler
Im März 2018 wurde aufgrund von weiterhin eingehenden Fallmeldungen über Medikationsfehler im Zusammenhang mit der Anwendung von Methotrexat mit zum Teil schwerwiegenden Folgen ein europäisches Risikobewertungsverfahren eingeleitet. Damit sollten Maßnahmen zur weiteren Minimierung von Anwendungsfehlern erarbeitet werden. Bei den berichteten Medikationsfehlern handelte es sich vor allem um Dosierungsfehler wie die versehentlich tägliche statt wöchentliche Einnahme bei der Behandlung entzündlicher Autoimmunerkrankungen wie Arthritis oder Psoriasis (1).
Zu den risikominimierenden Maßnahmen, die EU-weit eingeführt wurden, gehören:
Ein weiteres Ergebnis des europäischen Risikobewertungsverfahren zu Methotrexat ist die Trennung der kombinierten Zulassungen für mindestens eine Indikation, die eine einmal wöchentliche Behandlung erfordert (z. B. rheumatologische/dermatologische Erkrankungen oder Morbus Crohn) und eine onkologische Indikation, sodass sie keine gemeinsamen Produktinformationstexte mehr enthalten.
Die Firma Medac hat vor diesem Hintergrund nun für das Einzige ihrer in Deutschland zugelassenen Produkte mit derartig kombinierten Indikationen Methotrexat medac 25 mg/ml Injektionslösung (in Durchstechflaschen) statt der intendierten Trennung der Indikationen eine Streichung der Autoimmunindikation (hier „schwere Form der Psoriasis vulgaris […]“) für das Produkt im November 2022 erwirkt.
Das Produkt Methotrexat medac 25 mg/ml Injektionslösung (in Durchstechflaschen) mit der Zulassungsnummer 80379.00.00 steht daher nur noch für onkologische Indikationen zur Verfügung. Ein Warnhinweis auf der Umverpackung wie er für die Indikationen bei Autoimmunerkrankungen vorgesehen war [Nur einmal wöchentlich anwenden am […] (Wochentag der Anwendung ungekürzt einfügen)] entfällt daher.
Das Ziel ist weiterhin, dass keine Methotrexat-haltigen Arzneimittel zur Verfügung stehen, zu denen fehleranfällige kombinierte Produktinformationstexte sowohl für die tägliche als auch die einmal wöchentliche Anwendung vorliegen.