Übersicht über Risikoinformationen der AkdÄ aus dem ersten Halbjahr 2022

Arzneiverordnung in der Praxis

Ausgabe 4/2022

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Weitere Autorinnen: Dr. med. Ursula Köberle, MPH, Berlin; Prof. Dr. med. Ursula Gundert-Remy, Berlin

Mit dem Newsletter Drug Safety Mail (DSM) informiert die AkdÄ über aktuelle Themen der Arzneimittelsicherheit auf Grundlage von Informationen deutscher und anderer Behörden und Institutionen, Rote-Hand-Briefen (RHB) oder Verdachtsfällen von Nebenwirkungen, die der AkdÄ gemeldet wurden. Geplante Änderungen der Fachinformation auf Grund von neu bewerteten Arzneimittelrisiken werden ebenfalls über DSM mitgeteilt. Aktuell erhalten über 22.000 Abonnentinnen und Abonnenten den kostenfreien Newsletter. In der vorliegenden Übersicht werden Risikoinformationen aus dem ersten Halbjahr 2022 zusammenfassend dargestellt.

Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden die Risikoinformationen in vier Gruppen unterteilt:

  1. Risikoinformationen mit Relevanz für einen großen Kreis von Verordnenden (Tabelle 1):
    Für die Zuordnung zu dieser Gruppe wird angenommen, dass die Anzahl Behandelter hoch ist und die Arzneimittel nicht überwiegend von spezialisierten Fachärztinnen und Fachärzten verordnet werden. Es handelt sich überwiegend um Risiken mit potenziell schwerwiegenden Folgen.
  2. Risikoinformationen mit besonderer Relevanz für einzelne Fachgebiete (Tabelle 2):
    Diese Gruppe umfasst ähnliche Informationen wie die vorherige. Allerdings handelt es sich hier um Arzneimittel, die vermutlich überwiegend von spezialisierten Fachärztinnen und Fachärzten verordnet werden.
  3. Informationen zur Änderung des Wortlauts in der Fachinformation (Tabelle 3):
    Basierend auf Empfehlungen des Ausschusses für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (Pharmacovigilance Risk Assessment Committee, PRAC) wird über geplante Änderungen der Fachinformationen informiert, die sich aus der monatlichen Diskussion von Risikosignalen ergeben. Informationen über Signale zu Arzneimittelrisiken, die im PRAC diskutiert wurden, sind auch auf der Website der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zu finden.
  4. Sonstige Risikoinformationen (Tabelle 4) umfassen DSM, die sich keiner der oben genannten Kategorien zuordnen lassen, die nur für einen kleinen Teil der Ärztinnen und Ärzte bzw. Patientinnen und Patienten relevant sind oder die inzwischen überholt sind, z. B. Chargenrückrufe.

Im Zeitraum Januar bis Juni 2022 wurden 29 DSM versendet. Elf wurden Gruppe 1 zugeordnet (Tabelle 1). Hierunter fallen auch sieben Informationen im Zusammenhang mit COVID-19-Impfstoffen einschließlich der DSM zu den Sicherheitsberichten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) sowie im Zusammenhang mit Medikamenten zur Behandlung von COVID-19. Gruppe 2 umfasst elf Informationen (Tabelle 2). Vier Informationen beziehen sich auf die Empfehlungen des PRAC zu Änderungen des Wortlauts der Produktinformation (Tabelle 3) und drei beziehen sich auf die sonstigen Informationen (Tabelle 4).

Die Tabellen enthalten die wichtigsten Inhalte der Risikoinformationen sowie weiterführende Links.

Tabellen 1–4: Risikoinformationen der AkdÄ aus dem ersten Halbjahr 2022

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Interessenkonflikte

Die Autorinnen geben an, keine Interessenkonflikte zu haben.