Jardiance® (Empagliflozin) ▼

Arzneiverordnung in der Praxis

Ausgabe 2/2015

Zugelassene Indikation

Jardiance® ist zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes mellitus zugelassen als

  • Monotherapie bei Patienten, bei denen Diät und Bewegung allein den Blutzucker nicht ausreichend kontrollieren und eine Anwendung von Metformin aufgrund von Unverträglichkeit oder Gegenanzeigen als ungeeignet erachtet wird,
  • Kombinationstherapie mit anderen blutzuckersenkenden Arzneimitteln einschließlich Insulin, wenn diese den Blutzucker zusammen mit Diät und Bewegung nicht ausreichend kontrollieren.

Bewertung

Jardiance® (Empagliflozin) ist der dritte zugelassene SGLT-2-Inhibitor. In den Zulassungsstudien senkte es HbA1c, Gewicht und Blutdruck stärker als Placebo. Ob sich diese Effekte im eigentlichen Therapieziel, der Verringerung diabetischer Folgekomplikationen, niederschlagen, ist offen.

Die vergleichende Wirksamkeit mit anderen oralen Antidiabetika ist nicht befriedigend untersucht. Die verfügbaren Daten legen nahe, dass Empagliflozin in der HbA1c-Senkung Metformin unterlegen, Sitagliptin und Glimepirid in etwa ebenbürtig ist.

Empagliflozin bewirkt eine osmotische Diurese und Glukosurie. Dies kann zu Volumenmangel und urogenitalen Infektionen führen, von denen ältere Patienten besonders betroffen sind. Mit abnehmender Nierenfunktion erhöhen sich die Risiken von Empagliflozin, während die Wirksamkeit abnimmt.

In der Monotherapie kommt Empagliflozin gemäß Zulassung nur in Frage, wenn Metformin nicht vertragen wird. Aber auch als Add-on erscheint sein Einsatz allenfalls nachrangig, bei normaler Nierenfunktion, gerechtfertigt.


Hinweise zur Erstellung der Information „Neue Arzneimittel“

„Neue Arzneimittel“ ist eine Information der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) zu neu zugelassenen Arzneimitteln/neu zugelassenen Indikationen.

Ziel ist es, den Vertragsärzten eine zeitnahe Information zu neu zugelassenen Arzneimitteln bei Markteinführung zur Verfügung zu stellen. Diese Information ist ebenfalls auf der Homepage der AkdÄ abrufbar (▶ Übersicht) und wird auch mittels elektronischem Newsletter (▶ Anmeldung) aktiv versandt.

Dargestellt werden in der Information „Neue Arzneimittel“ von dem Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) der European Medicines Agency (EMA) als positiv bewertete und von der Europäischen

Kommission neu zugelassene Arzneimittel bzw. Indikationserweiterungen. Grundlage der Information und der Bewertung des Arzneimittels ist der European Public Assesment Report (EPAR) der EMA.

Fußnote

* Dieses Arzneimittel unterliegt einer ▶ zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden.