Ein Urgestein der Arzneimittelkommission wird Ehrenmitglied

Arzneiverordnung in der Praxis

Ausgabe 1/2015

Herr Professor Höffler übernahm die Chefredaktion der Zeitschrift „Arzneiverordnungen in der Praxis“ von Herrn Dr. Ippen im Jahre 1997 und gab diese Ende 2014 aus Altersgründen ab.

1934 in Tilsit geboren, studierte er nach dem Abitur in Bielefeld an den Universitäten von Marburg, Hamburg, Innsbruck und Göttingen. Nach seiner Assistenzarztzeit in Göttingen und Berlin wurde er später Oberarzt an der Uniklinik in Mainz. Dort baute er die nephrologische Abteilung auf.

Prof. Dr. med. D. Höffler

1970 habilitierte er sich mit dem Thema „Antibakterielle Therapie bei Niereninsuffizienz“.

Er wurde 1973 in Darmstadt Chefarzt und baute dort die Medizinische Klinik III (Nephrologie) auf.

Die gute klinische Versorgung seiner Patienten war dabei stets seine oberste Prämisse. Dies gab er auch als Maxime an die Studenten im Praktischen Jahr weiter, deren Ausbildung er persönlich übernahm. Bis zu seinem Ruhestand leistete er selbst Bereitschaftsdienste an vorderster Front. Stets suchte er den Kontakt zur Praxis, zu den Patienten. Großes Engagement für die Patienten, auch für ihre Sorgen und Nöte, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit wurden von ihm vorgelebt.

Schon Anfang der 80er Jahre wurden von ihm „ethische Fallbesprechungen“ im Stationsteam eingeführt. Dabei fand er noch Zeit für zahlreiche Bücher und Publikationen, aktive Mitarbeit in der Fortbildung junger Ärzte in der Landesärztekammer Hessen und Mitarbeit in der Gutachter- und Schlichtungsstelle.

In seiner knapp bemessenen Freizeit war er ein leidenschaftlicher Reiter, Bergsteiger und Wanderer. Zahlreiche 3000er der Alpen hat er erfolgreich bestiegen.

Seit 1980 ist er Mitglied der AkdÄ, von 1994–2006 deren stellvertretender Vorsitzender. Als langjähriger Vorsitzender des UAW-Ausschusses pflegte er einen effizienten und straffen Sitzungsstil: Die angesetzten Zeiten wurden fast nie überschritten.

Über 17 Jahre lang prägte er die Zeitschrift „Arzneiverordnungen in der Praxis“ mit seinem persönlichen Stil: Die Artikel sollten praktisch orientiert und auch für den Nichteingeweihten leicht zu verstehen sein. Manuskripte zu einer Vielzahl von arzneitherapeutischen und sicherheitsrelevanten Themen wurden von ihm angefordert und redigiert. Dabei fühlte er sich für jeden Arbeitsschritt persönlich verantwortlich. Blieben die angeforderten Artikel aus, schrieb er sie teilweise selbst. War der zuständige Mitarbeiter erkrankt, tütete er die Belegexemplare für die Autoren ein und brachte sie zur Post.

Ein besonderes Anliegen war ihm, dass sowohl Haus-, junge Assistenz- sowie auch spezialisierte Fachärzte aus AVP leicht verständliche Informationen ziehen konnten.

Die letzte Ausgabe unter seiner Leitung ist dafür ein gutes Beispiel: Es wurden so unterschiedliche Themen wie Akne vulgaris, Juckreiz, Schwindel und Hypertonie behandelt. Auch die Manuskripte der ersten Ausgabe 2015 wurden noch von ihm selbst redigiert.

2004 erhielt er für seine Verdienste um ärztliche Fort- und Weiterbildung die Ernst-von- Bergmann-Plakette. 2014 wurde er im Rahmen der Mitgliederversammlung zum Ehrenmitglied der AkdÄ ernannt.

Vorstand und Geschäftsstelle der AkdÄ sowie die Redaktion von AVP bedanken sich bei Herrn Prof. Höffler für sein unermüdliches Engagement und sein unbestechliches, stets der Sache verpflichtetes Urteilsvermögen.

Er hat als einer der führenden Köpfe der Kommission mehr als 34 Jahre lang die Arbeit der AkdÄ aktiv und in unverwechselbarer Weise mitgestaltet.

Wir wünschen ihm alles Gute, Gesundheit, Glück und Freude im Kreise seiner Familie mit seinen zahlreichen Enkeln.

 

Im Namen des Vorstands und der Geschäftsführung der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft sowie der Redaktion von Arzneiverordnung in der Praxis (AVP).

Dr. med. Michael Zieschang