Unerwünschte Arzneimittelwirkung melden
Rote-Hand-Briefe 2011
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Rote-Hand-Brief zu Hexvix® (Hexaminolevulinat)
(Ipsen Pharma GmbH vom 22.12.2011)Der Hersteller empfiehlt in einem Rote-Hand-Brief, dass Angehörige der medizinischen Fachkreise die Durchstechflaschen vor der Anwendung visuell überprüfen, um das Vorhandensein von Partikelverunreinigungen auszuschließen. Es sollten nur Arzneimittel angewendet werden, die frei von Partikelbildung sind. Außerdem sollten Verdachtsfälle von Sepsis, die auf eine Kontamination hindeuten können, mit Chargennummer gemeldet werden.
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Rote-Hand-Brief zu Virazole® (Ribavirin)
(MEDA Pharma GmbH u. Co. KG vom 20.12.2011)Der Hersteller informiert in einem Rote-Hand-Brief über Sterilitätsprobleme und Partikelverunreinigungen an der Herstellungsstätte. Er empfiehlt, Virazole® nur anzuwenden, wenn der Einsatz absolut essentiell ist. Es sollten nur Lösungen verabreicht werden, die frei von Partikeln sind und keine Trübung oder Färbung aufweisen. Eine zusätzliche Sterilfiltration der rekonstituierten Lösung wird empfohlen.
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Rote-Hand-Brief zu Uvadex™ (Methoxsalen)
(Therakos Europe vom 16.12.2011)Der Hersteller empfiehlt in einem Rote-Hand-Brief, dass Angehörige der medizinischen Fachkreise die Durchstechflaschen vor der Anwendung visuell überprüfen, um das Vorhandensein von Partikelverunreinigungen auszuschließen. Es sollten nur Arzneimittel angewendet werden, die frei von Partikelbildung sind. Außerdem sollten Verdachtsfälle von Sepsis, die auf eine Kontamination hindeuten können, mit Chargennummer gemeldet werden.
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Rote-Hand-Brief zu Ceplene® (Histamindihydrochlorid)
(MEDA Pharma GmbH u. Co. KG vom 09.12.2011)Der Hersteller macht in einem Rote-Hand-Brief darauf aufmerksam, dass die Durchstechflaschen vor der Verabreichung visuell auf Partikel und Verfärbung untersucht werden müssen. Die Lösung muss klar und farblos sein. Wenn etwas Ungewöhnliches in der Durchstechflasche des Verdünnungsmittels bemerkt wird, darf diese nicht verwendet werden.
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Rote-Hand-Brief zu Torisel® (Temsirolimus)
(Pfizer Pharma GmbH vom 08.12.2011)Der Proteinkinase-Inhibitor Temsirolimus ist zugelassen zur First-Line-Behandlung des fortgeschrittenen Nierenzell-Karzinoms bei Patienten, die mindestens drei von sechs prognostischen Risikofaktoren aufweisen, sowie zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit rezidiviertem und/oder refraktärem Mantelzell-Lymphom.
Der Hersteller weist nun in einem Rote-Hand-Brief darauf hin, dass die Durchstechflaschen des mitgelieferten Torisel®-Verdünnungsmittels vor der Verdünnung und Verabreichung visuell untersucht werden müssen, um mögliche Partikelverunreinigungen auszuschließen. Das Verdünnungsmittel ist eine klare bis leicht getrübte, leicht gelbliche bis gelbe Lösung. Die Lösung sollte frei von sichtbaren Partikeln sein. Wenn etwas Ungewöhnliches in der Durchstechflasche des Verdünnungsmittels bemerkt wird, sollte diese nicht verwendet werden.
Hintergrund sind bedeutende Mängel der Guten Herstellungspraxis (Good Manufacturing Practice, GMP) bei der Herstellungsstätte, die das Verdünnungsmittel für Torisel® produziert.
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Rote-Hand-Brief zu Strattera® (Atomoxetin)
(Lilly Deutschland GmbH vom 07.12.2011)In einem Rote-Hand-Brief wird auf neue Sicherheitsinformationen bezüglich des bereits bekannten Risikos für einen Blutdruck- und Herzfrequenzanstieg aufmerksam gemacht. Eine aktuelle Analyse der Daten aus klinischen Studien mit Atomoxetin durch den Hersteller hat gezeigt, dass bei ca. 6-12 % der behandelten Kinder und Erwachsenen eine klinisch bedeutsame Zunahme der Herzfrequenz (20 Schläge pro Minute oder mehr) und des Blutdrucks (15-20 mmHg oder mehr) auftritt. Bei etwa 15-32 % der Patienten mit klinisch relevanten Blutdruck- oder Pulsänderungen während der Atomoxetinbehandlung war der Anstieg persistierend oder zunehmend.
Der Rote-Hand-Brief informiert über die verschärften Empfehlungen zur Anwendung von Atomoxetin, die Kontraindikationen, Warnhinweise und erforderliche Untersuchungen vor und während der Behandlung betreffen. Zusätzlich wird ein Leitfaden für Ärzte zur Beurteilung und Überwachung von kardiovaskulären Risiken unter Atomoxetin einschließlich eines Verlaufsbogens zur Dokumentation kardiovaskulärer Veränderungen zur Verfügung gestellt.
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Rote-Hand-Brief zu Cipralex® (Escitalopram)
(Lundbeck GmbH vom 05.12.2011)Die AkdÄ hat in einer Drug Safety Mail vom 31.10.2011 auf Risikoinformationen über Verlängerungen des QT-Intervalls im Zusammenhang mit Citalopram aufmerksam gemacht. In einem aktuellen Rote-Hand-Brief weist der Hersteller nun auf das gleiche Problem bei Escitalopram hin, dem S-Enantiomer von Citalopram.
Escitalopram ist zugelassen zur Behandlung einer Major Depression, bei Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie, bei sozialer und generalisierter Angststörung sowie bei Zwangsstörung. Aufgrund einer möglichen dosisabhängigen QT-Intervall-Verlängerung im Zusammenhang mit Escitalopram wird die Maximaldosis bei älteren Patienten (> 65 Jahre) auf 10 mg täglich reduziert. Bei erwachsenen Patienten unter 65 Jahren bleibt die Maximaldosis bei 20 mg täglich.
Escitalopram ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter QT-Intervall-Verlängerung oder angeborenem Long-QT-Syndrom sowie bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen Arzneimitteln, die bekannterweise das QT-Intervall verlängern. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit erhöhtem Risiko für eine Torsade-de-Pointes-Tachykardie (z. B. bei dekompensierter Herzinsuffizienz, kürzlich aufgetretenem Myokardinfarkt, Bradyarrhythmie oder bei Neigung zu Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie).
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Rote-Hand-Brief zu Caelyx® (pegyliertes liposomales Doxorubicin)
(Janssen-Cilag GmbH vom 28.11.2011)Aktuell berichtet der Hersteller in einem Rote-Hand-Brief, dass eine Inspektion Defizite bei der Sicherstellung der Sterilität an der Produktionsstätte gezeigt hätte. Obwohl alle für den Markt freigegebenen Chargen von Caelyx® mit den Freigabespezifikationen und deren Verfahren übereinstimmen, kann aufgrund der Inspektionsergebnisse die Nutzen-Risiko-Bewertung für Caelyx® nur in den Fällen als positiv eingestuft werden, in denen der Einsatz als absolut essentiell eingeschätzt wird, wie bei Patienten, die bereits einen Teil ihrer Behandlungszyklen durchlaufen haben.
Vorhandene Bestände von Caelyx® sollen ausschließlich zur Beendigung bereits begonnener Therapien verwendet werden; neue Patienten sollen bis auf weiteres nicht mit dem Präparat behandelt werden. Fälle von Sepsis (auch Verdachtsfälle), die auf eine Kontamination von Caelyx® hinweisen könnten, sollten unter Angabe der Chargennummer gemeldet werden.
Die Produktion wurde bis zur Lösung der Problematik eingestellt, so dass keine Ware mehr zur Verfügung steht. Informationen über eine Wiederaufnahme der Lieferfähigkeit liegen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vor; Angaben zu Behandlungsalternativen finden Sie im Rote-Hand-Brief.
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Rote-Hand-Brief zu Vectibix® (Panitumumab)
(Amgen GmbH vom 23.11.2011)Der Hersteller weist in einem Rote-Hand-Brief darauf hin, dass die Kombination von Vectibix® (Panitimumab) mit Oxaliplatin-haltiger Chemotherapie bei Patienten mit KRAS-mutiertem metastasiertem kolorektalem Karzinom oder bei unbekanntem KRAS-Status kontraindiziert ist und der Nachweis des Wildtyp-KRAS-Status vor Beginn der Behandlung mit Vectibix® (Panitimumab) erforderlich ist.
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Rote-Hand-Brief zu Supertendin® (Dexamethason)
(UCB Pharma GmbH vom 16.11.2011)In einem Roten-Hand-Brief vom 26.10.2011 hat der Hersteller von Supertendin® Injektionssuspension darüber informiert, dass bestimmte Chargen von Supertendin® 5 (5/30 mg/ml Injektionssuspension) auf Grund eines Qualitätsmangels zurückgerufen werden. Ein aktueller Rote-Hand-Brief des Herstellers weist nun darauf hin, dass weitere Chargen zurückgerufen werden, da in einer intakten Ampulle von Supertendin® 5 erneut ein Glasstück identifiziert wurde.
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Rote-Hand-Brief zu Cipramil® (Citalopramhydrobromid/Citalopramhydrochlorid)
(Lundbeck GmbH vom 31.10.2011)In einem Rote-Hand-Brief berichtet der Hersteller, dass Citalopram mit einer dosisabhängigen QT-Intervall-Verlängerung in Zusammenhang gebracht wird. Die Maximaldosis von Citalopram wurde daher auf 40 mg täglich reduziert. Bei älteren Patienten und Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion beträgt sie 20 mg täglich. Citalopram ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter QT-Intervall-Verlängerung oder angeborenem Long-QT-Syndrom sowie bei gleichzeitiger Anwendung von anderen Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern. Bei Anwendung von Citalopram bei Patienten mit erhöhtem Risiko für eine Torsade-de-Pointes-Tachykardie (z. B. bei Herzinsuffizienz, kürzlich aufgetretenem Myokardinfarkt, Bradyarrhythmien oder Neigung zu Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie) ist Vorsicht geboten.
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Rote-Hand-Brief zu Xigris® (Drotrecogin alfa)
(Lilly Deutschland GmbH vom 26.10.2011)Der Hersteller gibt in einem Rote-Hand-Brief die Rücknahme des Produkts bekannt. Anlass ist die Auswertung einer Studie, in der eine mangelnde Wirksamkeit festgestellt wurde. Bei Patienten, die gegenwärtig mit Xigris® behandelt werden, soll die Behandlung abgebrochen werden. Eine Xigris®-Therapie soll bei keinem Patienten neu begonnen werden.
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Rote-Hand-Brief zu Pradaxa® (Dabigatranetexilat)
(Boehringer Ingelheim Pharma GmbH u. Co. KG vom 27.10.2011)Der Hersteller weist in einem Rote-Hand-Brief auf neue Empfehlungen zur Überprüfung der Nierenfunktion bei Patienten, die mit Pradaxa® behandelt werden oder behandelt werden sollen, hin. Hintergrund ist eine Auswertung von Fallberichten aus Japan über letale Blutungen unter Pradaxa®, die meistens bei älteren Menschen mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion auftraten.
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Rote-Hand-Brief zu Supertendin® (Dexamethason)
(UCB Pharma GmbH vom 26.10.2011)Der Hersteller weist in einem Rote-Hand-Brief darauf hin, dass bestimmte Chargen von Supertendin® 5 (5/30 mg/ml Injektionssuspension) auf Grund eines Qualitätsmangels zurückgerufen werden. In einer einzigen intakten Ampulle von Supertendin® 5 wurde ein größeres Glasstück identifiziert.
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Rote-Hand-Brief zu Refludan® (Ledpirudin)
(Celgene GmbH vom 21.10.2011)Der Hersteller weist in einem Rote-Hand-Brief auf eine dauerhafte Vertriebseinstellung von Refludan® (50 mg und 20 mg Durchstechflaschen) hin. Die Entscheidung basiert nicht auf Sicherheitsbedenken. Behandlungsalternativen werden aufgeführt.
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Rote-Hand-Brief zu Advagraf® (Tacrolimus)
(Astellas Pharma GmbH vom 21.10.2011)Der Hersteller informiert in einem Rote-Hand-Brief über das potentielle Risiko für veränderte Blutspiegel bei bestimmten Chargen von Advagraf® 0,5 mg Hartkapseln, retardiert. Die betroffenen Chargen werden mit sofortiger Wirkung zurückgerufen; Ersatzchargen stehen zur Verfügung.
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Rote-Hand-Brief zu Revlimid® (Lenalidomid)
(Celgene GmbH vom 20.10.2011)Der Hersteller informiert in einem Rote-Hand-Brief über das Risiko für das Auftreten sekundärer Primärmalignome bei Patienten, die mit Lenalidomid (Revlimid®) behandelt werden. Die AkdÄ hatte bereits am 04.04.2011 in einer Drug Safety Mail auf das Risiko hingewiesen.
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Rote-Hand-Brief zu Revatio® (Sildenafilcitrat)
(Pfizer Pharma GmbH vom 04.10.2011)Der Hersteller erinnert die verordnenden Ärzte in einem Rote-Hand-Brief daran, dass höhere Dosierungen als in der Fachinformation empfohlen, nicht verwendet werden sollten. Pädiatrische Patienten, die derzeit höhere Dosierungen verordnet bekommen, sollten innerhalb eines angemessenen Zeitraums auf die in der Fachinformation empfohlenen Dosierungen herunter titriert werden.
Hintergrund ist eine klinische Studie mit Sildenafil zur Behandlung von pädiatrischen Patienten mit PAH mit Dosierungen von 10 bis 80 mg dreimal täglich, bei der unter den höheren Dosierungen ein erhöhtes Mortalitätsrisiko gegenüber den niedrigeren Dosierungen beobachtet wurde.
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Rote-Hand-Brief und Fachinformationen zu Multaq® (Dronedaron)
(Sanofi-Aventis Deutschland GmbH vom 30.09.2011)In einem Rote-Hand-Brief informiert der Hersteller über umfangreiche Einschränkungen der Anwendung, über Kontraindikationen und Warnhinweise, die aufgrund dieser Bewertung in die Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels) aufgenommen wurden. Darüber hinaus werden Hinweise zur notwendigen Überwachung der Funktionen von Herz, Leber, Niere und Lunge unter Behandlung mit Dronedaron gegeben.
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Rote-Hand-Brief zu Apidra® Patronen (Insulinglulisin, rekombinant hergestellt)
(Sanofi-Aventis Deutschland GmbH vom 26.09.2011)Der Hersteller informiert in einem Rote-Hand-Brief über einen Lieferengpass von Apidra®-3ml-Patronen. Folgende Handelsformen sind betroffen: Apidra® Patrone, Apidra® Patrone für OptiClik®, Apidra® SoloStar®, Apidra® OptiSet®. In Deutschland wird der Beginn des Lieferengpasses abhängig von der Handelsform in den nächsten Tagen erwartet. Der Rote-Hand-Brief enthält Hinweise zu Therapieoptionen für Patienten, deren Behandlung umgestellt werden muss.
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Rote-Hand-Brief zu Nplate® (Romiplostim)
(Amgen GmbH vom 19.09.2011)Romiplostim ist zugelassen für die Behandlung erwachsener, splenektomierter Patienten mit chronischer immun-(idiopathischer)thrombozytopenischer Purpura (ITP), die gegenüber anderen Therapien refraktär sind (z. B. Kortikosteroide, Immunglobuline). Darüber hinaus kann Romiplostim als Second-line-Therapie in Betracht gezogen werden für erwachsene, nicht splenektomierte Patienten, für die eine Operation kontraindiziert ist.
Der Hersteller weist in einem Rote-Hand-Brief darauf hin, dass ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis für Romiplostim nur in der o. a. Indikation nachgewiesen ist. Bei anderen Erkrankungen, die mit Thrombozytopenie einhergehen, darf es nicht angewendet werden.
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Rote-Hand-Brief zu Caelyx® (pegyliertes liposomales Doxorubicin)
(Janssen-Cilag GmbH vom 06.09.2011)Der Hersteller weist in einem aktuellen Rote-Hand-Brief darauf hin, dass es wahrscheinlich zu einem Lieferabriss von Caelyx® in der zweiten Septemberhälfte kommen wird. Ab Mitte November wird wieder eine eingeschränkte Lieferfähigkeit erwartet.
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Rote-Hand-Brief zu Caelyx® (pegyliertes liposomales Doxorubicin)
(Janssen-Cilag GmbH vom 08.08.2011)Der Hersteller informiert in einem Rote-Hand-Brief über einen Lieferengpass, so dass es in Deutschland vermutlich über einen Zeitraum von mehreren Monaten zu Engpässen in der Patientenversorgung kommen könnte.
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Rote-Hand-Brief zu MabThera® (Rituximab)
(Roche Pharma AG vom 05.08.2011)Der Hersteller weist in einem Rote-Hand-Brief darauf hin, dass die infusionsbedingten Reaktionen im Zusammenhang mit der Anwendung von Rituximab (MabThera®) auch bei Patienten mit rheumatoider Arthritis in seltenen Fällen tödlich sein können. Die Fachinformation von MabThera® wird derzeit entsprechend aktualisiert.
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Rote-Hand-Brief zu Sprycel® (Dasatinib)
(Bristol-Myers Squibb GmbH u. Co. KGaA vom 02.08.2011)Der Hersteller informiert in einem Rote-Hand-Brief über das potentielle Risiko einer präkapillären, pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) bei Behandlung mit Dasatinib (Sprycel®), da in der Pharmakovigilanz-Datenbank des Herstellers Fälle von PAH in Zusammenhang mit der Behandlung mit Sprycel® identifiziert wurden. Es werden Empfehlungen gegeben, um das Risiko einer PAH zu minimieren. Die Fachinformation für Sprycel® (Dasatinib) Filmtabletten wurde entsprechend geändert.
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Rote-Hand-Brief zu Actos®, Competact®, Tandemact® (Pioglitazon-haltige Arzneimittel)
(Takeda Pharma GmbH vom 28.07.2011)Der Hersteller informiert in einem Rote-Hand-Brief über neue Kontraindikationen sowie weitere Vorsichtsmaßnahmen, die im Zusammenhang mit Pioglitazon zu beachten sind.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vertritt auf seiner Homepage die Auffassung, dass keine neuen Patienten mehr auf Pioglitazon-haltige Arzneimittel eingestellt werden sollen und weist daraufhin, dass eine abschließende Bewertung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses von Pioglitazon zu einem späteren Zeitpunkt durch den Ausschuss für Humanarzneimittel bei der Europäischen Kommission erfolgen wird.
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Rote-Hand-Brief zu Vimpat® (Lacosamid)
(UCB Pharma GmbH vom 28.07.2011)Der Hersteller informiert in einem Rote-Hand-Brief über den Rückruf von Vimpat® 15 mg/ml Sirup ab dem 15. September 2011 wegen eines Qualitätsmangels. Aufgrund von Ausfällungen ist der Wirkstoff Lacosamid nicht homogen im Sirup verteilt, sodass es zu Über- oder Unterdosierungen kommen kann. Andere Darreichungsformen von Vimpat® (Tabletten, Infusionslösung) sind nicht betroffen.
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Rote-Hand-Brief und Fachinformationen zu Multaq® (Dronedaron)
(Sanofi-Aventis Deutschland GmbH vom 27.07.2011)Der Hersteller informiert in einem Rote-Hand-Brief über die vorläufigen Ergebnisse der PALLAS-Studie und kündigt weitere Empfehlungen zur Anwendung von Dronedaron für September an. Die Ergebnisse der Studie könnten auch Einfluss auf die Anwendung in der zugelassenen Indikation haben.
Die verordnenden Ärzte werden im Rote-Hand-Brief an die aktuell zugelassene Indikation von Dronedaron erinnert. Patienten sollten regelmäßig überwacht werden, um sicherzustellen, dass die Behandlung innerhalb der zugelassenen Indikationen erfolgt und das Vorhofflimmern auch weiterhin nicht permanent ist oder dass keine anderen Kontraindikationen aufgetreten sind.
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Rote-Hand-Brief zu Cardioxane® (Dexrazoxan)
(Novartis Pharma GmbH vom 18.07.2011)Der Hersteller informiert in einem Rote-Hand-Brief über folgende, ab sofort gültige Anwendungsbeschränkungen: Dexrazoxan ist kontraindiziert bei Kindern und Jugendlichen aufgrund eines erhöhten Risikos für weitere primäre Neoplasien (insbesondere akute myeloische Leukämie und myelodysplastisches Syndrom), schwerwiegender Knochenmarkdepression und schwerwiegender Infektion sowie aufgrund des unzureichenden Nachweises der klinischen Wirksamkeit. Bei erwachsenen Patienten ist die Anwendung von Dexrazoxan auf fortgeschrittenen und/oder metastasierten Brustkrebs beschränkt. Die Anwendung in Kombination mit einer adjuvanten Brustkrebstherapie oder Chemotherapie mit kurativer Zielsetzung wird nicht empfohlen.
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Rote-Hand-Brief zu Actos®, Competact®, Tandemact® (Pioglitazon-haltige Arzneimittel)
(Takeda Pharma GmbH vom 10.06.2011)Der Hersteller informiert in einem Rote-Hand-Brief über die Ergebnisse einer epidemiologischen Studie, in der sich ein signifikantes, leicht erhöhtes Risiko von Blasenkarzinomen unter Anwendung Pioglitazon-haltiger Arzneimittel gezeigt hat. Die französische Arzneimittelbehörde hat daraufhin die weitere Verschreibung untersagt. Auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) empfiehlt Ärzten, Patienten nicht neu auf Pioglitazon einzustellen. Patienten, die Pioglitazon-haltige Arzneimittel erhalten, sollten die Einnahme nicht ohne vorherige Beratung durch ihren behandelnden Arzt beenden.
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Rote-Hand-Brief zu Vectibix® (Panitumumab)
(Amgen GmbH vom 16.05.2011)Der Hersteller informiert über seltene Fälle von schwerwiegender Keratitis und ulzerativer Keratitis bei Patienten unter Behandlung mit Panitumumab. Keratitis und ulzerative Keratitis können zu einer dauerhaften Schädigung des Sehvermögens führen. Eine ulzerative Keratitis stellt einen augenärztlichen Notfall dar.
Patienten, die unter Behandlung mit Panitumumab Symptome entwickeln, die auf eine Keratitis hindeuten, wie Entzündung des Auges, verstärkte Tränensekretion, Lichtempfindlichkeit, verschwommenes Sehen, Schmerzen im Auge oder gerötetes Auge, sollten umgehend an einen Augenarzt überwiesen werden.
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Rote-Hand-Brief zu Thalidomide Celgene(TM) (Thalidomid)
(Celgene GmbH vom 21.04.2011)Der Hersteller informiert in einem Rote-Hand-Brief über ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von arteriellen thromboembolischen Ereignissen (einschließlich Myokardinfarkte und zerebrovaskuläre Ereignisse) zusätzlich zu dem bekannten Risiko für venöse thromboembolische Ereignisse bei Patienten, die mit Thalidomid behandelt werden.
Bei den meisten Patienten mit venösen oder arteriellen thromboembolischen Ereignissen im Zusammenhang mit einer Thalidomid-Behandlung lagen erkennbare Risikofaktoren für Thromboembolien vor. Es sollten Maßnahmen ergriffen werden, um alle beeinflussbaren Risikofaktoren für thromboembolische Ereignisse (z. B. Rauchen, Hypertonie und Hyperlipidämie) zu mindern. Ärzten wird geraten, bei der Abschätzung, ob ein Patient für eine Behandlung mit Thalidomid geeignet ist, sowohl das venöse und arterielle individuelle Thromboserisiko als auch die Notwendigkeit einer Thromboseprophylaxe zu berücksichtigen.
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Rote-Hand-Brief zu Revlimid® (Lenalidomid)
(Celgene GmbH vom 01.04.2011)Der Hersteller informiert in einem Rote-Hand-Brief über eine höhere Inzidenz an primären Zweittumoren bei Patienten, die im Rahmen klinischer Studien außerhalb der zugelassenen Indikation (Off-Label-Use) mit Lenalidomid behandelt wurden, im Vergleich zu den Kontrollgruppen. Aufgrund dieser Beobachtung wird derzeit das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Lenalidomid in der zugelassenen Indikation vom Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) bei der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) überprüft.
Eine Empfehlung, die Anwendung von Lenalidomid in der zugelassenen Indikation zu verschieben, zu ändern oder einzuschränken gibt es bislang nicht; beim nicht empfohlenen Off-Label-Use sollte das Nutzen-Risiko-Verhältnis sorgfältig abgewogen werden.
Weitere Informationen sind nach Abschluss der CHMP-Bewertung zu erwarten.
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Rote-Hand-Brief zu Vivaglobin® (humanes Immunglobulin)
(CSL Behring GmbH vom 24.03.2011)Der Hersteller weist in einem Rote-Hand-Brief auf das Risiko von Thromboembolien bei subkutaner oder unsachgemässer intravenöser Anwendung von Vivaglobin® hin. Vivaglobin® enthält normales Immunglobulin vom Menschen und wird zur Substitutionstherapie bei Erwachsenen und Kindern eingesetzt. Seltene Fälle arterieller und venöser thromboembolischer Ereignisse wurden nach Anwendung von Vivaglobin® berichtet. Insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren für thromboembolische Ereignisse ist Vorsicht bei der Verschreibung von Vivaglobin® geboten.
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Rote-Hand-Brief zu Tygacil® (Tigecyclin)
(Pfizer Pharma GmbH vom 17.03.2011)Der Hersteller weist in einem Rote-Hand-Brief darauf hin, dass Tigecycylin nur noch dann angewendet werden sollte, wenn bekannt ist oder vermutet wird, dass andere Antibiotika nicht geeignet sind. Hintergrund der Anwendungsbeschränkung sind klinische Studien, in denen bei Patienten, die mit Tigecyclin behandelt wurden, höhere Mortalitätsrate beobachtet wurden als bei Patienten, die andere Antibiotika als Vergleichsmedikationen erhielten.
Bei Patienten, bei denen es unter Behandlung mit Tigecyclin zu einer Superinfektion kommt, vor allem zu einer nosokomialen Pneumonie, scheinen die Therapieergebnisse ungünstiger zu sein. Patienten sollten daher engmaschig hinsichtlich Superinfektionen überwacht und ggf. auf eine alternative antibiotische Therapie umgestellt werden.
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Rote-Hand-Brief zu Zerit® (Stavudin)
(Bristol-Myers Squibb GmbH u. Co. KGaA vom 01.03.2011)Der Hersteller informiert in einem Rote-Hand-Brief über die Einschränkung der Anwendungsgebiete von Stavudin. Die Substanz sollte nur verwendet werden, wenn es keine Alternativen gibt und in diesen Fällen nur über den kürzest möglichen Zeitraum. Eine neue Bewertung des Sicherheitsprofils von Stavudin hat ergeben, dass das Risiko einer potentiell schweren Toxizität im Vergleich zu anderen HIV-Therapien erhöht ist. Zu den unerwünschten Arzneimittelwirkungen, die zu einer Neubewertung des Nutzen-Risiko-Profils von Stavudin geführt haben, gehören Laktatazidose, Lipoatrophie und periphere Neuropathie.
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Rote-Hand-Brief zu blockierten Injektionskanülen in einigen Lucentis®-Arzneimittelpackungen (Wirkstoff: Ranibizumab)
(Novartis Pharma GmbH vom 21.02.2011)Der Hersteller informiert in einem Rote-Hand-Brief über Fälle von blockierten Injektionskanülen, die während der Injektionsvorbereitung beim Entlüften der Injektionskanülen erkannt wurden. In drei berichteten Fällen von Endophthalmitis kann ein Zusammenhang mit blockierten Injektionskanülen nicht ausgeschlossen werden.
Injektionskanülen (gelbe Nadel), die Lucentis®-Packungen mit den Chargen-Nummern S0043, S0043A, S0044, S0045, S0045A, S0047, S0047A, S0049, S0050, S0051, S0051A, S0052, S0053, S0053A beiliegen, dürfen nicht mehr verwendet werden. Stattdessen sollen für die intravitreale Injektion andere vorhandene Nadeln mit 30 Gauge (0,3 x 13 mm) benutzt werden.
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Rote-Hand-Brief zu Anemet® 100 mg i.v. Injektionslösung (Dolasetronmesilat)
(Sanofi-Aventis Deutschland GmbH vom 10.02.2011)Der Hersteller informiert in einem Rote-Hand-Brief über das Risiko von kardialen Nebenwirkungen durch eine dosisabhängige Verlängerung des QT-, PR- und QRS-Intervalls. Das Risiko wird bei intravenöser Verabreichung als nicht vertretbar eingestuft. Der pharmazeutische Unternehmer verzichtet auf die Zulassung und zieht die intravenöse Formulierung von Anemet® vom Markt zurück; die oralen Darreichungsformen sind von der negativen Nutzen-Risiko-Analyse nach Aussage des pharmazeutischen
Unternehmers nicht betroffen. Es wird empfohlen, keine neuen Verordnungen von Anemet® i.v. vorzunehmen und andere verfügbare intravenöse Therapieoptionen für diese Indikationen in Betracht zu ziehen.
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Rote-Hand-Brief zu Vigil® (Modafinil)
(Cephalon GmbH vom 07.02.2011)Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat aufgrund von schwerwiegenden Hautreaktionen, von psychiatrischen Erkrankungen (Suizidgedanken, Depression und psychotische Reaktionen) und kardiovaskulären Reaktionen (Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen) im Zusammenhang mit Modafinil das Nutzen-Risiko-Profil in den verschiedenen zugelassenen Indikationen bewertet. Der Hersteller informiert über die Ergebnisse des Bewertungsverfahrens. Modafinil ist nunmehr nur noch zur Behandlung von Erwachsenen mit exzessiver Schläfrigkeit, die mit Narkolepsie einhergeht, zugelassen. Die Zulassung in den Indikationen obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) und chronisches Schichtarbeitersyndrom (SWSD) wurde aufgrund eines ungünstigen Nutzen-Risiko-Verhältnisses zurückgezogen. Darüber hinaus wurden weitere Maßnahmen veranlasst, um eine sichere Anwendung von Modafinil zu gewährleisten. Es darf nicht angewendet werden bei Patienten mit nicht angemessen behandelter arterieller Hypertonie oder mit Herzrhythmusstörungen, bei Kindern und Jugendlichen sowie in Schwangerschaft und Stillzeit.
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Rote-Hand-Brief zu Octenisept® (Octenidindihydrochlorid, Phenoxyethanol)
(Schülke & Mayr GmbH vom 27.01.2011)Der Hersteller des Antiseptikums Octenisept® (Wirkstoffe: 0,1 g Octenidinhydrochlorid und 2,0 g Phenoxyethanol pro 100 g Lösung) warnt, ähnlich wie schon 2008 in einem Rote-Hand-Brief, vor ödematösen Schwellungen und Gewebeschädigungen nach Wundspülungen unter Druck. Ursache ist ein nicht bestimmungsgemäßer Gebrauch und die Nichtbeachtung des entsprechenden Warnhinweises: Octenisept® darf nicht unter Druck ins Gewebe eingebracht oder injiziert werden; bei Wundkavitäten muss ein Abfluss jederzeit gewährleistet sein (z. B. Drainage, Lasche).
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Rote-Hand-Brief zu Dianeal®, Extraneal®, Nutrineal® (Peritonealdialyse-Lösungen)
(Baxter Deutschland GmbH vom 24.01.2011)Ergänzend zu dem Rote-Hand-Brief vom 17.12.2010, in dem erhöhte Endotoxin-Konzentrationen in Chargen der Peritonealdialyse-Lösungen Dianeal®, Extraneal® und Nutrineal® und dem damit verbundenen Risiko für das Auftreten einer aseptischen Peritonitis mitgeteilt wurden, weist der Hersteller mit seinem aktuellen Rote-Hand-Brief darauf hin, dass Dianeal®-, Extraneal®- und Nutrineal®-Chargen (aus der Herstellungsstätte Castlebar, Irland), die potenziell von der Endotoxin-Problematik betroffen sind, aufgrund eines anhaltenden Versorgungsengpasses weiterhin im Markt bleiben. Der Hersteller gibt die Wahrscheinlichkeit mit Endotoxin belastete Ware zu erhalten als sehr gering an, da er annimmt, dass nur ein sehr geringer Anteil der Beutel betroffen ist.
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Rote-Hand-Brief zu Multaq® (Dronedaron)
(Sanofi-Aventis Deutschland 21.01.2011)Der Hersteller informiert über schwere Leberschädigungen in Verbindung mit Multaq® (Dronedaron) und notwendige Kontrolluntersuchungen. Folgende konkrete Empfehlungen zu Leberfunktionstests bei Behandlung mit Dronedaron werden gegeben:
Bei Patienten, die mit Dronedaron behandelt werden, sollten Leberfunktionstests vor Behandlungsbeginn und anschließend monatlich für einen Zeitraum von sechs Monaten durchgeführt werden. Danach werden Kontrollen im Monat 9 und 12 der Behandlung und nachfolgend in periodischen Abständen empfohlen.
Patienten, die zurzeit mit Dronedaron behandelt werden, sollten innerhalb des nächsten Monats kontaktiert werden, um Leberfunktionstests durchzuführen.
Wenn die Alanin-Aminotransferase (ALT bzw. früher GPT) auf mehr als das Dreifache des oberen Normalwertes ansteigt, sollte der Wert innerhalb von 48 bis 72 Stunden noch einmal kontrolliert werden. Bestätigt sich der Wert, sollte Dronedaron abgesetzt werden.
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Rote-Hand-Brief zu Cubicin® (Daptomycin)
(Novartis Pharma GmbH vom 21.01.2011)Der Hersteller informiert über Fälle von eosinophiler Pneumonie, die im Zusammenhang mit der Anwendung von Daptomycin berichtet wurden. Zu den Symptomen einer eosinophilen Pneumonie zählen Husten, Fieber und Dyspnoe. Diagnostisch finden sich diffuse Infiltrate in der radiologischen Bildgebung sowie erhöhte Eosinophilenzahlen im Lungengewebe oder der bronchoalveolären Lavage-Flüssigkeit. In schweren Fällen kann eine hypoxische respiratorische Insuffizienz auftreten, die eine künstliche Beatmung erfordert.
Bei Anzeichen für eine eosinophile Pneumonie unter Daptomycin-Behandlung sollte umgehend reagiert werden. Daptomycin sollte sofort abgesetzt und der Patient, sofern erforderlich, mit Kortikosteroiden behandelt werden. Bei Patienten mit vermuteter oder bestätigter eosinophiler Pneumonie soll Daptomycin nicht erneut verabreicht werden.
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Rote-Hand-Brief zu Vistide® (Cidofovir)
(Gilead Sciences GmbH vom 12.01.2011)Der Hersteller macht darauf aufmerksam, dass Vistide® nur zur intravenösen Infusion bestimmt ist und nicht auf andere Weise, einschließlich intraokularer Injektion oder topischer Anwendung, verabreicht werden darf. Hintergrund der Information sind Meldungen über unerwünschte Ereignisse wie Nephrotoxizität, Neutropenie und toxische Wirkungen am Auge im Zusammenhang mit nicht zugelassenen Formen der Applikation sowie Anwendung in nicht zugelassenen Indikationen. Es wird darauf hingewiesen, dass nur für die CMV-Retinitis bei Erwachsenen mit AIDS ein günstiges Nutzen-Risiko-Profil von Vistide® belegt ist.
© Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft Letzte Änderung: 08.02.2011