Der Tumornekrosefaktor-Inhibitor Etanercept wird in verschiedenen klinischen Situationen angewandt zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis, der juvenilen idiopathischen Arthritis, der Psoriasis-Arthritis, der ankylosierenden Spondylitis, der nicht-röntgenologischen axialen Spondyloarthritis sowie bei Plaque-Psoriasis.
Fallberichte weisen darauf hin, dass im Zusammenhang mit der Behandlung mit Etanercept in seltenen Fällen verschiedene Formen von Reaktionen des zentralen Nervensystems (ZNS) mit zumeist reversibler Schädigung der weißen Substanz auftreten können. Entmyelinisierende Prozesse des ZNS mit Verdacht auf multiple Sklerose oder lokalisierte entmyelinisierende Zustände wie Neuritis nervi optici und Querschnittsmyelitis werden in der Fachinformation als seltene Nebenwirkungen aufgeführt.
Patienten sollten über zentralnervöse Nebenwirkungen und mögliche Symptome aufgeklärt werden. Bei neu aufgetretenen neurologischen Symptomen sollte umgehend eine sorgfältige Differenzialdiagnostik und Behandlung eingeleitet werden. Bei entsprechendem Verdacht sollte die Behandlung mit Etanercept pausiert bzw. beendet werden.
© Bundesärztekammer, Bereich Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft Letzte Änderung: 02.10.2015