Drug Safety Mail 2019-59

Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) vom 30.10.2019

Information der Britischen Arzneimittelbehörde zu Montelukast: Risiko von neuropsychiatrischen Reaktionen

Bei Behandlung mit Montelukast können neuropsychiatrische Symptome auftreten. In einigen Fällen wurden solche Symptome erst verzögert als mögliche Nebenwirkung von Montelukast identifiziert. Die Britische Arzneimittelbehörde (MHRA) erinnert daher an dieses Risiko:

  • Bei Patienten, die Montelukast erhalten, sollte auf neuropsychiatrische Reaktionen geachtet werden.
  • Patienten und ggf. Betreuungspersonen sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn solche Symptome auftreten.
  • Bei Auftreten von neuropsychiatrischen Symptomen sollten Nutzen und Risiken der Fortführung der Behandlung sorgfältig abgewogen werden.

Montelukast ist ein oraler Leukotrien-Rezeptor-Antagonist und wird bei Patienten ab sechs Monaten zur Behandlung von Asthma angewendet (exakte Indikation: siehe Fachinformation). Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat sich kürzlich mit dem bekannten Risiko neuropsychiatrischer Reaktionen beschäftigt, die sowohl bei Kindern und Jugendlichen als auch bei Erwachsenen berichtet wurden. Die Symptome umfassen z. B. Schlafstörungen, Depression und Agitiertheit (Häufigkeit: gelegentlich), Störungen von Aufmerksamkeit und Gedächtnis (selten) und Halluzinationen und Suizidalität (sehr selten). Ebenfalls sehr selten wurde über eine Sprechstörung (Dysphemie, beschrieben als „Stottern“) berichtet, welche vor allem bei Kindern unter fünf Jahren und kurz nach Beginn der Behandlung auftrat, sowie über Zwangssymptome. Letztere traten in der Regel nach längerer Behandlungsdauer auf.

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